während des 2. Weltkrieges

Den Krieg über waren Noten und Instrumente im Übungslokal Café Gerlach eingemottet. Leider brachen Unbekannte in den Kriegs- und Nachkriegswirren den Schrank auf. Ein Großteil der Instrumente und Noten ging verloren.

 

1946-47

kam es zur völligen Neugründung des Musik-vereins. Es war ein Anfang aus dem Nichts. Meinolf Andree, Heinrich Schlüter und Anton Zeitler bemühten sich, Noten und Instrumente zu besorgen und alle gebliebenen Musiker zum Mitmachen zu motivieren. Großherzige Stif- tungen von Freunden und Gönnern ließen es wahr werden.

 

Endlich war man wieder spielfähig. Aus Freude und Dank wurde ein Ausflug zur Kluskapelle bei Giershagen vorbereitet. Zwei große mit Pferden bespannte Leiterwagen und ein Proviantwagen gehörten zum Tross. Clemens Frigger hatte das Bier organisiert. Die Brauerei Westheim lieferte im Tausch für Gerste. Der Schnaps war reichlich zu Hause gebrannt. 

 

Allerlei Kurzweil vertrieb die Zeit. Fürs leibliche Wohl war gesorgt und die Musik spielte. Und so blieb es nicht aus, daß der Alkohol Wirkung zeigte. Ergebnis: Ein Mundstück ging verloren und die große Trommel rollte infolge Unacht-samkeit den Abhang hinunter. Spät am Abend fuhr die Gesellschaft nach Marsberg zurück. Quintessenz diese feucht fröhlichen Unter-nehmens: Waldfeste sind zwar bis auf den heutigen Tag beim Musikverein noch beliebt und selbstverständlich, jedoch bleiben die Instrumente daheim.

 

Die Proben begannen nach dem Krieg zunächst auf dem sogenannten "Hühnerwiemen" bei Kloke Poelmann. Dieses Gebäude zur Kirchstraße ist noch vielen Älteren in Erinnerung. 

 

Am 27. Mai nahmen die Schützen mit Fahne und Abordnung an der Fronleichnams-prozession teil. Zuvor wurde die alte Fahne aus dem "Kuhlmannschen" Hause abgeholt und unter Musikbegleitung zur Kirche gebracht. Am 3. Mai feierte die Schützenbruderschaft Erntedankfest. Der Musikverein wollte für den angebotenen Preis nicht spielen. Die Musiker verhandelten neu. Die neue Gage betrug 300 DM in bar, 5 Liter Schnaps im Wert von 35 DM, 1/4 Pfund Kaffee im Wert von 5,50 DM.

 

1949/1950

in den Jahren 1949/50 sorgte sich der Musik- verein um Nachwuchs. Junge Leute wurden geworben. Dirigent Johann Metzger betrieb die Ausbildung. Und schon bald spielten die neuen Kräfte bei den Prozessionen mit. Der Verein zählt über 20 Musiker und war wieder in der Lage, größere Feste musikalisch zu gestalten.

 

1953

Mit dem neuen Dirigenten Vitus Emmerich rückte 1953 das Konzertprogramm in den Mittelpunkt. Josef Sauerland wurde zum 1. Vorsitzenden, Franz Kleffner zum Kassierer und Heinrich Schlüter zum Schriftführer gewählt. Der Verein organisierte sich. Die gute Arbeit wurde zur Basis des weiteren musikalischen und personellen Anstiegs. Re- gelmäßige Platz- und Abendkonzerte waren selbstverständlich. Ein fester Veranstal- tungstermin für viele Jahre war dann das Osterkonzert.

 

1955

Im Zuge des Jugendheimbaues wurde der sogenannte "Hühnerwiemen" - welcher als Übungsraum diente - abgerissen. Von hier verschlug es die Musikerinnen und Musiker in die "kleine Schule" am Turnplatz.

 

 

1960/1962

Für kurze Dauer hob Leo König noch einmal den Dirigentenstab, ehe Vitus Emmerich auf den Platz des Kapellmeisters zurückkehrte.

 

1963

wurde die neue Schützenhalle fertig gestellt. Am 12. Juli, einen Tag vor Stangenabend, wurde die Halle offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Umrahmt wurde die Feier vom Musikverein Marsberg und dem Gesangverein "Concordia". Am 16. Juni 1963 feiert der Concordia Chor sein 100. Geburtstag. Der Musikverein ist mit dabei.

 

1964
in diesem Jahr wurde die "kleine Schule" am Turnplatz - welche als Übungsraum diente - abgerissen. Heute steht dort der kath. Kindergarten. Als der Musikverein hier obdachlos wurde, zog er in die Volksschule am Kirchplatz. Diese wurde im im Dezember 1975 abgerissen. Der Musikverein verbleibt in seiner Odyssee auch hier nicht lange. Nächste Station seiner Irrfahrt wird irgendwann zwischen 1966 & 1969 die Augustinus Baumann Schule am Burghof. Geübt werden durfte im Werkraum. Besondere Erinnerung: Vor und nach der Probe mussten die Werkbänke zurecht gerückt werden. Eine anwohnende Studienrätin achtete auch stets auf das überpünktliche Proben Ende. Auch der gegenüber wohnende Hausmeister sorgte in seinem Amt stets für Ordnung.

1965
war das Orchester 30 Mann stark. Der Musikverein wurde mehr und mehr zum Inbegriff anspruchsvoller Blasmusik


1966

fand die Generalversammlung der Schützen-bruderschaft erstmals in der Schützenhalle statt. Propst Walter Hiltenkamp wurde der Versammlung als neuer Präses vorgestellt. Propst Hellweg wurde in Abwesenheit, wegen Krankheit konnte er nicht teilnehmen, zum Ehrenpräses ernannt. Für die Feierstunde hatte sich der Musikverein etwas besonderes einfallen lassen. Er spielte den Choral aus dem "Großen Zapfenstreich". Überhaupt gab die Teilnahme des Musikvereins der General-versammlung einen besonderen Rahmen. Der Musikverein umrahmt am 10. + 11. September das Kreisschützenfest in Marsberg